In der europaweiten Einlagensicherung sehen viele Gegner eine Alimentierung von vorwiegend südeuropäischen Ländern, die unvernünftige Wirtschaftsstrukturen aufrechterhalten und Reformen verschleppen. Der Zusammenhang zwischen Non Performing Loans und der Korruption zeigt ein eklatantes Gefälle der Korruptionsneigung von Nord- nach Südeuropa, wie Transparency International belegt.
Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht sind Krisenhilfen für Länder mit hohem Korruptionsgrad ein Problem, weil die Ausfallwahrscheinlichkeit von Krediten signifikant mit Korruption korreliert. Dasselbe gilt für den Bestand an Non-Performing-Loans. Der folgende Beitrag zeigt, welche Erkenntnisse es zum Thema Korruption und Kreditgeschäft gibt und welche Schlüsse sich für die EU-Politik und die Europäische Einlagensicherung ziehen lassen.
Korruption und Kreditgeschäft der Banken
Korruption ist kein neues Phänomen. Schon im 2. Buch Mose heißt es: "Du sollst nicht Geschenke nehmen; denn Geschenke machen die Sehenden blind und verkehren die Sachen der Gerechten." Transparency International definiert: "Corruption is the abuse of entrusted power for private gain."
Eine Reihe von Studien beschäftigt sich mit der Wirkung von Korruption im Kreditgeschäft. Butler, Fauver und Mortal (2009) finden eine höhere Ausfallwahrscheinlichkeit von Krediten bei höherem Korruptionsgrad des Landes. J.B. Breuer untersuchte Daten von fast 2.000 Banken aus 52 Ländern und verwendete den International Country Risk Guide. Korruption wird darin aus Indikatoren wie dem wahrgenommenen Maß an Vetternwirtschaft, dem Austausch von Gefälligkeiten oder der Verquickung von Unternehmern mit politischen Interessen abgeleitet. Es ergibt sich ein signifikanter Zusammenhang von Korruption, Non Performing Loans und Kreditausfällen.
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